Wer am Freitag, dem 15.11. in der Dämmerung zwischen Jägerplatz und Jägerstraße unterwegs war konnte es nicht übersehen: Der Wald leuchtete wie verzaubert von Laternen und Fackeln, die die Waldkindergartenkinder, ihre Familien und Erzieherinnen begleitet von Gesang durch die Dunkelheit trugen.
Am Nachmittag hatten wir uns an unserem „Nest“ im Wald getroffen, um zu feiern, was aus dem Waldkindergarten seit seinem Start im November 2019 geworden ist. Wir erinnerten uns an die allerersten Waldfamilien, die mit uns die ersten Schritte machten aus dem Platz am Waldrand einen Ort zu schaffen, an dem Kinder spielen, sich erproben und im Miteinander wachsen können.
Ein tatkräftiger Bauhof, der damalige Hauptamtsleiter Herr Steinmaier und das Vertrauen der Eltern in das was da am Entstehen war, ermöglichte es uns damals, uns in kleiner Runde auf den Weg zu machen. Ein Eröffnungsfest mit Bürgermeister Majer und zahlreichen Besuchern aus der Gemeinde markierte den offiziellen Beginn und so trafen wir uns seither regelmäßig bei Wind und Wetter, lernten einander, unseren Platz und den Wald immer besser kennen und fingen an uns in der Nachbarschaft einzurichten.
Seitdem sind wir gewachsen, haben neue Familien willkommen geheißen und auch schon die ersten Abschiede begangen. Auch unser pädagogisches Team hat Zuwachs bekommen und unsere erste Auszubildende bleibt nach ihrem erfolgreichen Abschluss Wannweil als Erzieherin erhalten.
Auf unseren Streifzügen durch den Wald spielen wir mit allem was wir entdecken. Laub, Erde, Stöcke, Steine, Moos bieten der Kreativität viel Raum. Wir beobachten kleinste Tiere, entdecken Pilze, die von einem Tag auf den anderen aus dem Boden schießen und finden immer wieder Bäume zum Klettern oder Balancieren. Wie schnell der Wald sich in der Jahreszeit verändert, wie der Wind uns alle auch mal durcheinanderwirbelt, wie sich Regen, Hagel, Schnee auf der Haut anfühlen, wie langanhaltender Regen die Wege überschwemmt, wie der Wald vor einem Gewitter ganz still wird, das alles erleben wir in unserer sicheren Gemeinschaft.
Als Rückzugsräume dienen uns ein Bauwagen und unser Tipi, aber auch bekannte Orte im Wald, wie unser „Nest“ zu dem wir häufig schon zum Frühstücken in den Wald gehen.
Hier begann nun also am vergangenen Freitag unser Fest mit einem kleinen Tischpuppenspiel, das die Erzieherinnen liebevoll vorbereitet hatten. Die engagierten Eltern zauberten ein leckeres Buffet, so dass wir gestärkt auf unseren Laternenumzug gingen. Er führte uns, wie ein Waldkind es so schön in Worte fasste, durch den „tausendschönen Wunderwald“ schließlich auf den zauberhaft mit Lampions, Fackeln, Laternen und Lichtern geschmückten Kindergartenplatz in der Jägerstraße. Ein großes Lagerfeuer spendete Wärme und so ließen wir das Fest bei einem gemeinsamen Lichtertanz stimmungsvoll ausklingen.
Wir freuen uns auf die kommenden Jahre, auf neue Waldkindergartenkinder und ihre Familien und viele bunte, leuchtende Feste!